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Jugendbildungsstätte
in Trägerschaft der
Salesianer Don Boscos

Dreikönigstreffen

Veröffentlicht am: 17. Januar 2017

Knapp 60 Don Bosco Volunteers trafen sich vom 6. bis 8. Januar zum jährlichen Ehemaligentreffen im Aktionszentrum Benediktbeuern. Sie waren zwischen 1999 und 2016 in Projekten der SDB weltweit tätig.

Das Hauptthema der Veranstaltung war dasehrenamtliche Engagementin der Gesellschaft. Insbesondere stand der Aspekt der Chancen und Grenzen des Ehrenamts im Fokus:ca. 25 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschlandin unterschiedlichen Bereichen und versuchen zu helfen. Oft stoßen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer an ihre Grenzen, weil Strukturen und Fachkräfte fehlen. Wenig Geld in den öffentlichen Kassen und ein Sozialstaat, der nicht alles leisten kann, haben zur Folge, dass Ehrenamt eine tragende Säule unserer Gesellschaft geworden ist. Verantwortung zu tragen und anderen zu helfen kann Menschen bereichern und glücklich machen. Dasehrenamtliche Engagement ist aber in Gefahr, wenn es "missbraucht" wird, um mögliche Lücken in den gesellschaftlichen Strukturen und in der Sozialpolitik zu füllen. Ehrenamtskultur oder Ausbeutung? Was wären die Folgen einer Gesellschaft ohne Ehrenamt? Ist es ethisch und moralisch in Ordnung, wenn Ehrenamt teilweise der einzige Weg zur Sicherung und Schutz der Menschenrechte ist? Mit diesen Fragen konnten wir am Beispiel des VereinsMedinetz Würzburge.Veine tiefe Reflexion anregen. Gastreferent war Johannes Ulrich, der 2011/12 mit Don Bosco Volunteers einen Freiwilligendienst in Indien abgeleistet hatte. Zurzeit studiert er Medizin in Würzburg und hat den VereinMedinetz Würzburg e.V.gegründet, der sich für Menschen einsetzt, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung haben. Eine Aufgabe, die an Don Bosco und seinen Einsatz für benachteiligte Menschen erinnert. An die Peripherie der Gesellschaft zu gehen, wo Schmerz und Ungerechtigkeit herrschen, soll eine Aufgabe von jeder Bürgerin und jedem Bürger sein. Gleichzeitig sollen politische Systeme die Not und die Rechte der Menschen erkennen können und selbst einen noch wichtigeren Beitrag für eine gerechte Gesellschaft leisten.

So äußerte sich Johannes Ulrich am Ende seines Vortrags:„Egal wo wir uns engagieren, ob im Sportverein oder mit Asylsuchenden, ob bei der Bahnhofsmission oder beim MediNetz: Wir sollten uns immer fragen, warum unser Engagement für sozial Benachteiligte in einem so reichen Land wie Deutschland überhaupt notwendig wird und womit wir vielleicht wirklich eine Veränderung unserer Gesellschaft hin zu mehr Gerechtigkeit erzielen können. Schließlich ist sie unser Zuhause…“

Francesco Bagiolini